Workshop auf dem Land
Sexualität & Trauma-Sensibilität / Verbundenheit & Autonomie
Gefühle wahrnehmen, Sicherheit finden, Unsicherheit zulassen
2 + 4 Tage / Einführungs- und Vertiefungsseminar, organisiert von Teilnehmer*innen
30. Augsut - 04. September 2022: (das Einführungsseminar 30.8. - 1.9.: auch einzeln buchbar)
Leitung: Malte Schlösser (& Assistenz)
Termin: 30. August - 04. September 2022
Zeit: Dienstag, 15h - Sonntag, 15h
Kosten bei verbindlicher Anmeldung,
Gesamtpreis für alle 6 Tage:
bis 3 Monate vorher: 430 € /
bis 1 Monat vorher: 460 € /
ab 1 Monat vorher: 490 €
--> plus Kosten für Übernachtung/Verpflegung/Seminarraum:
Die Kosten für Unterkunft und biologisch-vegetarische Vollverpflegung und Seminarraum
pro Person und pro Nacht liegen bei:
Einzelzimmer (EZ) = 36 € + Verpflegungspauschale 35 € = 71 €
Doppelzimmer (DZ) = 29 € + Verpflegungspauschale 35 € = 64 €
Mehrbettzimmer (MBZ) = 23 € + Verpflegungspauschale 35 € = 58 €
Bitte gib deinen Zimmerwunsch im Anmeldeformular mit an. Die Zimmeranzahl ist begrenzt, daher werden Zimmerwünsche nach der Reihenfolge der Anmeldung berücksichtigt.
Ort: Seminarhaus Ökolea
Hohensteiner Weg 3
15377 Oberbarnim | OT Klosterdorf
http://www.oekolea.de/ANFAHRT/
Text von Petra und Uli (Teilnehmer*innen, die das Seminar inspiriert haben):
Das Thema Sexualität in einer Gruppe erforschen? Wie kann das aussehen? Vielleicht kommen dir beim Lesen seltsame, ängstliche, oder erwartungsvolle Vorstellungen oder es regt sich Abwehr: Das ist doch viel zu privat für mehr als zwei Menschen!
- Das ist alles ok. Wir sind auch sehr unsicher. Wir wollen in diesem Workshop das Thema Sexualität mit dem Thema Trauma-Sensibilität, Bindung und Liebe verbinden. Dabei gehen wir sehr behutsam vor. Du bist jederzeit frei zu entscheiden, wie viel du von dir einbringst und kannst auch nur am Rand sitzen, zugucken und musst gar nichts sagen. Vielleicht machen wir das auch zwischendurch. Weil mensch bei Malte gar nichts machen muss, nur das, was mensch selber machen möchte.
Eine echte Verbindung zu einem anderen Menschen kann als erfüllend und beglückend erlebt werden, sie kann Raum für Intimität schaffen und für bereichernde Sexualität öffnen und es ist für viele mit sehr viel Sehnsucht behaftet. Häufig erleben wir jedoch einsame Zeiten und Ängste vor Ablehnung, Druck oder Abhängigkeit. Im Kopfkino beginnen Filme vermeintlicher Erwartungen an uns abzulaufen, und wir haben Angst nicht zu genügen. Im Bereich der körperlichen Nähe und der Sexualität sind wir besonders sensibel für Gefühle von Angst und Nicht-genug-sein: nicht begehrenswert genug, nicht attraktiv genug, nicht erfahren genug, nicht sexy genug… Oder sind wir etwa viel zu viel? Zu begierig, zu fordernd, oder in unseren Fantasien zu hemmungslos?
Die Idee zu diesem Seminar ist von uns Teilnehmer*innen von Maltes Seminaren entstanden. An den ersten beiden der sechs Tagen werden wir uns kennenlernen und Vertrauen aufbauen, noch ohne das Thema Sexualität. Dabei schauen wir uns zuerst an, welche Rolle Verletzlichkeit, Selbstwert und Ängste in unseren Bindungen spielen und wo wir uns der Nähe, die eigentlich möglich und erwünscht ist, verschließen.
Angst ist der Gegenspieler der Intimität. Wenn – durch die Nähe zur/m Partner*in ausgelöst – die Angst ins Spiel kommt, beginnt üblicherweise ein Tauziehen der Schutzmuster miteinander. Dies sind meist alte Muster, die wir zu unserem Schutz in der Kindheit entwickelt haben. Auch wenn wir als Erwachsene durchs Leben gehen, übernimmt unser inneres Kind manchmal die Kontrolle, wenn es verletzt ist. Der Schmerz führt uns oft zu komplettem Rückzug aus dem Kontakt und auch zu verschiedenen Formen von zerstörerischem Verhalten. Dafür die Sensibilität zu entwickeln und sich zu zeigen, kann wieder neue Verbindung schaffen, so dass wir auch nicht so tun müssten, als wären wir alleine mit unseren Traumata.
Diese Schutzmechanismen wollen wir uns im Seminar ins Bewusstsein holen. Wir wollen uns diese Gefühle anschauen und sie als Chance begreifen, einen Zugang zu unseren Bedürfnissen zu finden. Wir können lernen, die Angst, Scham und andere Emotionen zu halten. Als Erwachsene können wir dann unserem inneren Kind liebevoll zur Seite stehen.
Wir wollen – jede*r für sich und gleichzeitig im Kontakt mit der Gruppe – lernen, uns angesichts unseres Schmerzes dem anderen gegenüber zu öffnen, statt anzugreifen, zu flüchten oder in Kompensationsverhalten zu verfallen. Wir wollen Blockaden lösen zwischen Herz und Genitalien und die Verbindung zwischen beiden wieder herstellen. Gleichzeitig üben wir, in unseren Begegnungen wirkliche Nähe und Intimität zuzulassen. So kann Sexualität ohne Leistungs- oder Performancedruck einbezogen und sinnlicher, beseelter Ausdruck unserer Liebe in verbindlichen Beziehungen werden. Wir schauen uns im Seminar das Thema traumasensibel an und sind gespannt...
Artikel von Malte zu „Nähe üben“ im Magazin SEIN hier.